Bukhara

In Bukhara angekommen besorge ich mir zunächst eine Mobilfunkkarte und suche dann das Hotel. An der Straße steht ein Schild mit Pfeil „Hotel Khurjin 30m“. Ich suche bei 30m und dann auch in größerem Umkreis. Kein Hotel Khurjin. Ich muss fragen. Letztlich sind es vom Schild ca. 120m und man muss 2 mal abbiegen. Merke: Usbekische Meter sind anders als deutsche Meter. Mein Hotelzimmer ist ca. 4qm groß. Das ist dann wohl der Preis, wenn man im Zentrum in einem alten, authentischen Gebäude übernachten will. Die Tür zum Bad ist nur 1,60m hoch. In den nächsten 2 Tagen werde ich mich mehrfach mit dem Türrahmen duellieren. Ich habe danach schmerzhafte Beulen am Kopf. Die Tür hat nix. Wir einigen uns auf ein unentschieden. Später fahre ich noch zur Festung (Ark) und schieße ein paar Fotos. Gegen 21 Uhr falle ich total erledigt ins Bett. Wie schön das der Wecker für bekloppte, fotoaffine Reisende schon um 4:30 Uhr klingeln wird. Urlauber dürfen bis um 8 schlafen.

Einer von 2 Innenhöfen des Hotel Khurjin

Der zweite Innenhof des Hotel Khurjin

Imposante Mauer der Festung (Ark) in Bukhara

Teil des Basar

Am Morgen stehe ich entsprechend um 4:30 Uhr auf fahre wieder zur Festung und fotografiere bei Nacht und Sonnenaufgang (kurz nach 6 Uhr). Die Oase Bukhara war einst einer der wichtigsten Handels- und Umschlagplätze auf der großen Seidenstraße. Jeder reiche Bürger der Stadt, der etwas auf sich hielt, hat seinerzeit eine Madrase bauen lassen: eine (Koran)Schule. Im arabischen Raum wurde häufig nur mit Lehm, Stroh und Holz gebaut. Hier wurden Ziegel verwendet und häufig noch mit Fliesen verziert. Dadurch hat relativ viel an alter Bausubstanz überlebt, von der viel aufwändig restauriert wurde (laut Reiseführer zu Sowjetzeiten nicht so ganz originalgetreu). Weil Bukhara und andere Städte im heutigen Usbekistan einst zu Persien gehörten, erinnert die Architektur zum Teil an das, was sich im Iran findet. Die kleinen, alten Basare in der Altstadt sind für die Touristen. Der riesige Basar an der Ausfallstraße ist für die Einheimischen. Da fahre ich hin. Ganz nett. Weil alles vergleichsweise moderne Bauten sind, fehlt ein bisschen Patina und Atmosphäre.

Miri-Arab-Madrase und Minarett der Moschee Kalon

Miri-Arab-Madrase (1530-1536 gebaut)

Die kitschige Kamel-Beleuchtung wäre entbehrlich...

Moschee Bolo Hauz aus dem 18. Jahrhundert

Die LED-Leuchtstreifen am Dach wären wieder entbehrlich...

Ein Wasserbecken gehörte damals dazu

Die Altstadt bei Sonnenaufgang (Der untere Rand fehlt, weil da im rechten Teil sonst aktuell ein häßlicher Bauzaun zu sehen wäre)

Die Festungsmauern im ersten Sonnenlicht am Morgen

Miri-Arab-Madase und Minarett der Moschee Kalon

Innenhof der Kalon-Moschee

Nachts hat es ein wenig getröpfelt - die Reflektion in der Pfütze nehme ich gern mit ;-)

Portal der Kalon-Moschee

Portal der Kalon-Moschee von unten

Großer Basar "Gemüseabteilung"

Reis und mehr in Großpackungen

Nüsse, Datteln, Trockenfrüchte ...

Rippchen XXL

Nach dem feinen Frühstück im Hotel sichte ich Fotos und fahre danach nach Chor Bakr ca. 10 km westlich von Bukhara. Das ist ein um 1560 errichteter Komplex aus Moschee, Mausoleum, Madrase. Unerwartet finden sich hier einige Pfaue. Die Ortsansässigen scheinen die eher als Plage zu empfinden und treten nach ihnen. 2 männliche Pfaue duellieren sich: unerwartete aber willkommene Fotomotive. Passt hier das Wort: Schwanzvergleich? Mit steigender Fotoausbeute macht das allein Reisen so langsam auch wieder Spaß.

Ich verbringe fast eine halbe Stunde damit, die Kampfhähne zu fotografieren.

Die beäugen sich ein paar Minuten ...

... und dann folgt wieder die nächste Attacke.

Erstaunlich wie gut die mit den langen Schwanzfeder fliegen können.

Landen ... Verluste zählen ...

... nächste Attacke

Andere Pfaue stehen fotogen auf Gebäuden herum und geben Laut

Gefieder

"Fotografier mich"

"Fotografier mich II"

Deswegen bin ich eigentlich hergefahren: Chor Bakr

Chor Bakr

Abends schlender ich noch ein wenig durch die Altstadt und gehe dann wieder früh ins Bett. Am nächsten Morgen geht es wieder früh raus zum Fotografieren und dann in die nächste Oasenstadt an der Seidenstraße: nach Khiva.